An einem verregneten Mittwochabend, einen Abend bevor sich die Reichsprogromnacht jährte, folgten zahlreiche interessierte Mitglieder unserer Einladung und kamen auf dem Joseph-Carlebach-Platz zusammen, um sich über den aktuellen Stand der Ausgrabungen am ehemaligen Bornplatz zu informieren.
Hier, wo einst die größte Synagoge Norddeutschlands stand, welche im Zuge der Reichspogromnacht 1938 geschändet und 1939 zwangsweise abgerissen wurde, soll künftig wieder eine Synagoge stehen die das jüdische Leben in die Mitte unserer Gesellschaft trägt. Seit September 2023 finden nun die wissenschaftlichen Ausgrabungen auf dem Joseph-Carlebach-Platz statt, bei denen unter anderem das Fundament der Synagoge und Zeugnisse des jüdischen Lebens der damaligen Gemeinde frei gelegt und gesichert werden.
David Rubinstein, Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde Hamburg, führte uns durch die Ausgrabungen und gewährte uns einmalige Einblicke in die bereits gewonnenen Erkenntnisse. Die freigelegten und nun sichtbaren Bestandteile der ehemaligen Bornplatzsynagoge verdeutlichten eindrucksvoll was hier vernichtet wurde und bekräftigten die Relevanz des Wiederaufbaus der Synagoge.
Nach der ausführlichen Führung bekamen wir noch Gelegenheit in den Räumlichkeiten der angrenzenden Talmud-Tora-Schule über den gegenwärtig ausgeprägten Antisemitismus und die Herausforderungen der jüdischen Gemeinde in Hamburg zu sprechen. Im Gesprächsverlauf wurde wieder einmal deutlich: Es ist an uns allen für sichtbares jüdisches Leben in Hamburg einzustehen. Als CDU Eimsbüttel werden wir uns auch weiterhin für dieses stark machen!
Fotos: ©Armin Levy, Raawi®